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- Foto & Camcorder: APS-C oder Vollformat, unterschiedliche Sensoren bei Spiegelreflexkameras 18.09.2017
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Wer sich in der heutigen Zeit eine neue Spiegelreflexkamera kaufen möchte, muss sich in der Regel zwischen einem Vollformatsensor und einem APS-C-Sensor entscheiden. Viele Laien sind mit dieser Entscheidung jedoch überfordert und können nicht genau zuordnen, welche Sensoren Vorteile bieten und welche Lösung für die eigenen Einsatzgebiete passend wären. Mehr erfahren sie hier im Blog.
Die Spiegelreflexkamera in ihren unterschiedlichen Ausprägungen
Eine Spiegelreflexkamera ist ein Fotoapparat, bei welchem sich zwischen dem Objektiv und dem Bildsensor ein wegklappbarer Spiegel befindet. Hierdurch kann durch den Sucher der Kamera das anzufertigende Bild problemlos und vor allem auch korrekt hinsichtlich der Schärfe beurteilt werden kann. Hiervon unterscheiden sich nochmals spiegellose Kamerasysteme wie beispielsweise die Sony Alpha 7. Bei den Spiegelreflexkameras unterscheidet man zusätzlich zwischen den Vollformat-Kameras und den APS-C Kameras. Diese Unterscheidung betrifft den sogenannten Bildsenor der Kameras, aber auch deren Funktionsumfang und deren Größe.
APS-C und Vollformat: Die Unterschiede im Detail
Wird der Spiegel einer Spiegelreflexkamera beim Fotografieren weggeklappt, so fällt das Licht durch das Objektiv auf den Lichtsensor oder Bildsensor. Der Sensor bei einer Vollformat-Kamera ist ungefähr um den Faktor 1,6 mal breiter und höher als der einer APC-S-Kamera, sodass mehr Licht eingefangen wird. Genauer gesagt, wird ungefähr eine Blendenstufe mehr Licht durch den Sensor eingefangen. Das Ergebnis sind somit deutlich rauschärmere Bilder in höheren ISO-Bereichen und eine höhere Weitwinkeligkeit der Aufnahmen. Somit lassen sich viele Vollformat-Kameras oftmals flexibler einsetzen und sind für spezifische Einsatzgebiete bestens geeignet. Dies liegt vor allem daran, dass eine Vollformatkamera eine höhere Farbtiefe und einen besseren Dynamikumfang bietet.
Vor- und Nachteile im Überblick
Die Vorteile einer Vollformatkamera können leicht und übersichtlich aufgeführt werden
- Eine bessere Bildqualität
- Eine bessere Performance unter schlechten Lichtbedingungen
- Ein höheres Freistellungspotential der Bilder
- Bei Bedarf eine höhere Weitwinkeligkeit der Aufnahmen um den Faktor 1,6
- Eine oftmals deutlich bessere Ausstattung der Kamera
Die Nachteile der Vollformatkamera:
- Ein deutlich größeres Kameragehäuse und ein höheres Gewicht
- Ein deutlich höherer Preis
- Eine geringere Auswahl an Objektiven
Die Vorteile bei der APS-C-Kamera können ebenfalls knapp zusammengefasst werden:
- Ein deutlich niedriger Preis
- Spürbar kleiner und leichter
- Eine größere Auswahl an Objektiven
- Eine größere Auswahl an Kameras
Auch die Nachteile sollten auf den Punkt gebracht werden:
- Bei schlechten Lichtverhältnissen bei weitem nicht so leistungsstark
- Eine schlechtere, aber für den Normalgebrauch mehr als ausreichende Bildqualität.
Anwendungsgebiete und Preiskategorien für beide Formate
Für den normalen Anwender lohnen sich Vollformatkameras in der Regel kaum. Nicht nur, dass diese deutlich teurer sind als die APS-C-Kameras, auch die Auswahl an passenden Objektiven ist deutlich geringer. Zwar wird der hohe Preis oftmals durch hervorragende Bilder und enorme Funktionszuwächse ausgeglichen, doch für den normalen Anwender ist eine solche Kamera in der Regel überdimensioniert. Die APS-C-Kameras haben sich nicht umsonst in den letzten Jahren durchgesetzt und immer größere Verbreitung gefunden. Die immer noch mehr als ausreichende Bildqualität, die relativ gesehen günstigen Preise und die sehr große Auswahl an Zubehör und Objektiven machen diese Kameras für den größten Teil der Bevölkerung zur optimalen Alternative. Wenn Sie eine gute, aber bezahlbare Spiegelreflexkamera suchen, sollten Sie sich für ein Modell mit APS-C-Sensor entscheiden.